Schlusswort-Kolumne

 

Adams Äpfel

März 2019

 

„Elstar“ steht auf dem kleinen, ovalen Etikett. Es klebt auf jedem einzelnen Elstar-Apfel, der in der Kiste mit Elstar-Äpfeln liegt, an der das Schild „Elstar“ prangt. Was mir wohl mein Supermarkt damit sagen will? Dass die sowieso nahezu identisch aussehenden Äpfel alle von derselben Sorte sind? Vermutlich „Elstar“? Vielleicht sollte ich das Etikett mitessen, damit auch der Magen weiß, jetzt kommt ein Elstar?

 

Einmal habe ich tatsächlich in ein Etikett gebissen. Aus Versehen. Es war ein „Braeburn“. Es brauchte gefühlt einen halben Tag, bis ich meine Lippen und Zähne von Papier und Kleber befreit hatte. Ob das „Elstar“ genauso schmeckt? Gibt es womöglich geschmacklich fein abgestimmte Nuancen – angepasst ans knackig-frische oder süß-säuerliche der einst verbotenen Frucht?

 

Vielleicht sollte zukünftig an der Apfelkiste ein weiteres Schild hängen: Teile dieses Apfels können die Bevölkerung beunruhigen. Gesund ist das jedenfalls nicht. Obwohl ich gelesen habe, dass es nicht giftig ist. Aber nicht giftig ist ja nicht automatisch gesund, oder? Lieber wäre mir, wenn es auch zum Etikett noch ein Schild mit den Inhaltsstoffen gäbe. Am Ende sind da Spuren von Nüssen drin. Nicht auszudenken.

 

Kleiner Tipp vorm Wochenende: Schön hingucken, bevor Sie kraftvoll zubeißen! Oder noch besser: Gleich die Äpfel beim Bauern kaufen.